Pferde

Pferdefütterungsmanagement


Für die meisten von uns ist das Pferd heutzutage zu einem unverzichtbaren Familienmitglied, Freizeitpartner oder Turnier-partner geworden, für den wir alles tun würden. In Deutschland leben rund mehr als eine Millionen Pferde, die jeden Tag mit artgerechtem Futter versorgt werden wollen. Die Pferdefuttermittelindustrie boomt von lecker duftenden Müslis über Leckerlis in den verschiedensten Formen und Farben. Der Pferdehalter steht vor einer kaum überschaubaren Menge an den unterschiedlichsten Futtermittelmischungen, zu denen auch noch etliche Ergänzungsfutter wie Mineral-, Kräuter, und Vitaminzusätze kommen. Jeder Pferdebesitzer möchte seinem Pferd etwas Gutes tun, doch was uns Menschen anspricht und in dem Glauben lässt, dass es für unser Pferd das Richtige ist, heißt nicht automatisch, dass es die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes auf Dauer begünstigt. Im Gegenteil! Unsere Pferde leiden heutzutage in den meisten Fällen an einer Überversorgung, was neue Krankheiten und nicht zu unterschätzende Stoffwechselprobleme mit sich bringt. Die Fälle mit stoffwechselbedingten Zivilisationskrankheiten wie Cushing, Equines Metabolisches Syndrom etc. steigen bei unseren Pferden immer mehr an. Aber auch bei allen anderen Erkrankungen spielt die Fütterung eine entscheidende Rolle für die Genesung sowie die langfristige Gesunderhaltung unserer Pferde.

Als zertifizierte Pferdefütterungsmanagerin liegt mir die Fütterung ihres Pferdes besonders am Herzen!

Fütterung vor 50 Jahren

Wirft man einen Blick auf die Entstehungsgeschichte des Pferdes und vergleicht die Bedingungen von früher mit heute, zeigt sich, dass sich vor allem die Faktoren Bewegung, Haltung sowie Fütterung deutlich verändert haben. Wohingegen das Pferd als Wildpferd bis zu 50km oder mehr täglich bei der Futtersuche zurücklegen musste oder das Pferd als Arbeitstier bis zu 12 Stunden Karren schleppte oder das Feld mit dem Bauern pflügte, bewegen sich unsere heutigen Pferde im Durchschnitt deutlich weniger als 10km auf Koppel oder Auslauf. Gleichzeitig ist die Futterversorgung in der heutigen Zeit jedoch deutlich besser geworden. 

Fütterung heute

Wohingegen die Pferde sich früher von Steppengräsern sowie Tundrenbewuchs ernährten und im Laufe der Nutzung als Arbeitstier Heu, Getreide sowie Salz erhielten, stehen den Pferden heutzutage saftige Weiden, Heu, Heulage, verschiedene Müslis, Leckerlis,  etliche Zusätze sowie vieles mehr zur Verfügung. Viele Pferde leiden in der heutigen Fütterung somit unter einer Überversorgung mit schnell verfügbaren Energien durch Kraftfutter bei gleichzeitig gesunkenem Energieverbrauch durch mangelnde Bewegung.

Die meisten Futtermittel, die auf dem Markt erhältlich sind benötigen unsere Pferde heutzutage nicht, um gesund zu bleiben oder gesund zu werden. Ganz im Gegenteil, die meisten Futtermittel und vor allem dessen Inhaltsstoffe schaden dem Pferd hingegen auf Dauer, da sie nicht auf die Verdauungsphysiologie des Pferdes ausgelegt sind und somit zu Stoffwechselentgleisungen führen oder andere Erkrankungen hervorrufen. Somit müssen wir insgesamt weg von der Überversorgung und „Back to the roots.“ Auch wenn wir als Besitzer immer nur das Beste für unser Pferd im Sinne haben, ist hierfür ein Umdenken erforderlich. Genaue Analysen der Futtermitteldeklarationen sowie die Berechnung des Energieverbrauchs und -bedarfs des Pferdes sind essentiell.

Häufige Fragen


  • Wie viel Heu benötigt ein Pferd pro Tag?

    Heu sollte für Pferde ad libitum (bis zur Sättigung) zur Verfügung stehen. Als Faustregel gilt, dass man 1,5 - 3kg je 100kg Körpergewicht anbieten sollte. 

  • Warum sollten Leerezeiten über 4 Stunden in der Pferdefütterung vermieden werden?

    Pferde sind Dauerfresser, deren Magen im natürlichen Zustand nie leer ist. Leerezeiten, das heißt Zeiten ohne Heufütterung von mehr als 4 Stunden sollten vermieden werden, da sie das Enstehen von Magengeschwüren begünstigen und Teile der Darmflora absterben lassen. Dies liegt daran, dass die Magendrüsen des Pferdes auch ohne Fressen weiterhin Salzsäure produzieren. Bei Fresspausen länger als 4 Stunden, kann das Pferd keinen neuen Speichel produzieren, um die entstehende Magensäure abzupuffern, was auf Dauer fatale Folgen hat.

  • Wieso ist Heulage nicht für Pferde geeignet?

    Heulage enthält große Mengen an Milchsäurebakterien, welche das Darmmileu des Pferdes in den sauern Bereich verschieben, Darmsymbionten abtöten und ein Leaky Gut Syndrom (löchriger Darm) auslösen. Dieser Kreislauf führt auf Dauer zu zahlreichen Erkrankungen im Stoffwechsel des Pferdes. Des Weiteren ist Heulage für die Verdauungsphysiologie des Pferdes schlecht verwertbar, löst oft Nährstoffmangelzustände aus und enthält häufig Schimmelpilzbelastungen, die nicht mit bloßem Auge sichtbar sind. Eine weitere große Gefahr die Heulage mit sich bringt, ist die Gefahr des Botulismus als auch das Auftreten von Listeriose-Infektionen. Insgesamt führt die Fütterung von Heulage auf Dauer nicht nur zu einer reduzierten Leistung des Pferdes, sondern auch zu einer langfristigen Schädigung der Gesundheit.

Sie möchten mehr über die optimale Fütterung Ihres Pferdes erfahren? 

Wissen welche Futtermittel Ihrem Pferd gut tun und welche Sie besser meiden sollten?

Sie wollen Krankheiten Ihres Pferdes mithilfe einer optimalen Fütterung vorbeugen?

Dann melden Sie sich gerne bei Happy Health!

Schön, dass Sie da sind!

Senden Sie Happy Health eine Nachricht oder melden Sie sich telefonisch unter 0160/92103297.

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